Glasstadt Zwiesel

Mit Wasserdampf gegen wucherndes Unkraut

Bauhof bringt neuen Heißwasser-Hochdruckreiniger zum Einsatz

Zwiesel. Die Beseitigung von Unkraut auf Straßen und Wegen ist eine wahre Sisyphusarbeit, wie Helmut Bartl, Gärtner im Städtischen Bauhof, glaubhaft versichert. Auch wenn seit 16. April insgesamt sechs Helfer im Rahmen der diesjährigen AGH-Maßnahme des Jobcenters voller Elan dem entlang von Bordsteinkanten und Fahrbahnrändern frisch grünenden Unkraut zu Leibe zu rücken, ist der Erfolg in aller Regel nur von kurzer Dauer. Der zunehmend verfrüht einsetzende Frühling begünstigt das Wachstum und lässt Gras und Unkraut verstärkt wuchern. Hinzu kommt, dass der Einsatz von Chemikalien mittlerweile verboten ist und in diesem Zusammenhang die Gültigkeit einer Ausnahmeregelung für die Stadt Zwiesel vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten nicht mehr verlängert wurde. Auf den ersten Blick eine schier ausweglose Situation also, doch im Städtischen Bauhof hat man nunmehr Nägel mit Köpfen gemacht und über die Firma Janetschek in Cham für knapp 14.000 Euro einen mobilen Heißwasser-Hochdruckreiniger vom Typ Kärcher angeschafft. Seit einigen Tagen ist Stadtgärtner Bartl mit seinem Schmalspurfahrzeug Marke HANSA mehr oder weniger im Dauereinsatz, um mittels Wasserdampf keimendes Unkraut zu verbrühen und damit im Wachstum entscheidend zu hemmen. „Bei manchen Passanten habe der aufsteigende Wasserdampf kurzzeitig für erhebliche Verunsicherung gesorgt“, wie Helmut Bartl mit leichtem Schmunzeln berichtet. „Erschrocken sei der eine oder andere Fußgänger auf die gegenüberliegende Straßenseite ausgewichen oder habe sich die Hand schützend vors Gesicht gehalten.“ Doch die Zwiesler können diesbezüglich durchaus beruhigt sein: Es wird nämlich ausschließlich mit Heißwasser ohne jegliche chemischen Zusätze gearbeitet. Der durch das Heißwasser entstehende Dampf ist daher absolut unschädlich und zu 100 % umweltneutral. 

Wie Bauhofleiter Christian Erl versichert, gehört mit Anschaffung des Heißwasser-Dampfstrahlers der Einsatz von chemischen Mitteln zur Unkrautvertilgung in Zwiesel zum Glück nun endgültig der Vergangenheit an. Zwiesels Bauhof-Chef ist mit dem Wirkungsgrad der Neuanschaffung sichtlich zufrieden: „Das Geld ist gut angelegt, zumal der mobile Wasserdampf-Reiniger auch mit Hochdruck betrieben werden kann und sich deshalb in besonderem Maße auch für die Reinigung von Brunnen, Ruhebänken, Sammelbehältern auf Wertstoffinseln und Verkehrsschildern verwenden lasse“.

Dass die Stadt Zwiesel durch diese rein biologische Unkrautbekämpfung eine Vorreiterrolle im gesamten Landkreis einnimmt, wird allseits als durchaus begrüßenswerter Nebeneffekt gewertet. Bei einem Straßennetz von gut 62 Kilometern Länge wird es jedoch noch geraume Zeit dauern, bis die erste „Dampf-Aktion“ zur diesjährigen Unkrautvernichtung abgeschlossen ist.