Früher wurden europäische Fürstenhäuser mit Glas beliefert – bis heute lebt die Glasproduktion.
„Fein Glas und gut Holz sind Zwiesels Stolz“, dieses alte Sprichwort drückt aus, worauf sich die Menschen des Bayerischen Waldes seit dem 15. Jahrhundert lange verlassen konnten: Auf den Wald und die damit erst möglich gewordene Glasproduktion. Auch wenn heute längst viele weitere Wirtschaftszweige hinzugekommen sind, so bleiben doch Holz und Glas immer noch fest mit Zwiesel und der Region verbunden. Und daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern.
Zwiesel, das seit vielen Jahrhunderten durch die Produktion von feinstem Glas hohes Ansehen genießt, ist dieser Tradition bis heute verpflichtet. Denn dieser facettenreiche und schwierig zu bearbeitende, aber immer wieder faszinierende Werkstoff hat die Glasstadt und die gesamte Region nachhaltig geprägt und beeinflusst sie bis heute.
Heutzutage finden regelmäßig die "Zwieseler Glastage" und im Wechsel dazu "Sonderschauen" statt, die mit Glassonderausstellungen und einem interessanten Begleitprogramm das Thema Glas gebührend würdigen.
In der "Glasnacht" Mitte August feiert die ganze Stadt ihre Glastradition mit großem Rahmenprogramm.
Und auch die "1. Deutsche Glasstraße" die sich durch den Bayerischen Wald schlängelt, führt durch Zwiesel.
Es gibt sogar eine Glaskönigin und eine Glasprinzessin, die als charmante Botschafterinnen ihre Glas-Heimatregion national und international bei zahlreichen Auftritten verteten.
Und man trifft auf Glas in vielen Facetten an so ziemlich jeder Ecke Zwiesels.
Aus allem spricht die Liebe zu dem, was auch das „Gold des Bayerischen Waldes“ genannt wird: GLAS!
Zwiesel ist nun offiziell als „Glasstadt“ anerkannt – ein Titel, der die jahrhundertealte Tradition und Bedeutung der Glaskunst in der Region würdigt. In einer feierlichen Zeremonie überreichte Landrat Dr. Ronny Raith das erste Ortsschild mit dem Zusatz „Glasstadt“ an Bürgermeister Karl-Heinz Eppinger. Zu der Veranstaltung kamen neben den stellvertretenden Bürgermeistern zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der Glasindustrie, der Glaskunst, der Glasfachschule, des Tourismus, der Stadträte und der Stadtverwaltung zusammen, um diesen besonderen Moment zu feiern.
In seiner Ansprache erinnerte Bürgermeister Eppinger an die lange Geschichte der Glasherstellung, die in Zwiesel tief verwurzelt ist. Bereits zu Beginn des 15. Jahrhunderts spielte die Glaskunst eine zentrale Rolle bei der Erschließung und wirtschaftlichen Entwicklung der Region. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich Zwiesel zu einem bedeutenden Zentrum der Glaskunst entwickelt. Besonders die Gründung der Glasfachschule im Jahr 1904 und die Entstehung renommierter Glashütten wie die in Theresienthal unterstreichen diese Entwicklung. Heute ist Zwiesel weltweit bekannt für seine hochwertigen Glasprodukte, die vor allem durch die Zwiesel Kristallglas AG repräsentiert werden.
Mit dem offiziellen Titel „Glasstadt“ möchte die Stadt in Zukunft ihre Tradition und Expertise im Bereich Glaskunst weiter betonen. Dieser Titel wird nicht nur ein Aushängeschild für die lange Geschichte der Glasherstellung sein, sondern auch die Bedeutung dieses außergewöhnlichen Materials hervorheben. Um dies zu verdeutlichen, sollen nach und nach alle Ortsschilder der Stadt mit dem Zusatz „Glasstadt“ ausgestattet werden.