Der 1. Mai steht im Bayerischen Wald ganz im Zeichen der Freude über den Frühlingsbeginn und das wird auch in Zwiesel mit der Tradition des Maibaumaufstellens gefeiert.
Auch wenn es niemand zugibt – natürlich wetteifern alle Orte in der Region darum, wer den höchsten (40 Meter sind keine Seltenheit) und schönsten Maibaum weit und breit errichtet. Jeder Maibaum hat ein eigenes Erscheinungsbild. Häufig wird er mit der Rinde aufgestellt, andernorts geschält und weiß-blau gestrichen, mit bunten Bändern behängt, verziert und mit geschnitzten Figuren und Kränzen dekoriert.
Der Zwieseler Maibaum wird, nachdem ihn viele fleißige Hände prächtig geschmückt haben, traditionell auf dem Stadtplatz aufgestellt. Das Aufrichten erfolgt wegen seiner imposanten Größe mit einem Kran, da das „händische“ Aufstellen zu gefährlich wäre. Ein beeindruckendes Schauspiel, das viele hundert Schaulustige anzieht, ist es allemal.
Aber auch in den Zwieseler Ortsteilen stehen prachtvolle Maibäume, die dem Zwieseler Baum kaum nachstehen.
Und wenn der Maibaum steht, wird in Zwiesel natürlich gefeiert. Zünftige Volksmusik, Bier und Brotzeit gehören unbedingt dazu. Den ganzen Sommer überragt der Maibaum den Stadtplatz und ist bis in den Herbst hinein ein beliebtes Fotomotiv.
Ende Oktober steht der Maibaum dann nochmals im Mittelpunkt: Seine Zeit ist vorbei. Er wird „umgelegt“, abgeschmückt, zersägt und abtransportiert. Und auch das ist den Zwieselern wieder ein kleines Fest wert, bevor es im darauffolgenden Jahr wieder heißt: „Auf geht’s zum Maibaumaufstellen!“