Mehr Informationen zum Zwiesler Buntspecht finden Sie unter www.kunst-in-zwiesel.de und unter www.waldverein-zwiesel.de.
Für Freunde der schönsten Künste sowie für die Künstlerinnen und Künstler ist die Veranstaltung wieder ein Highlight in der Zwiesler Kunstszene. Die große Kunstausstellung „Zwiesler Buntspecht“ öffnet in der Mittelschule Zwiesel wieder für Künstler und Besucher seine Tore. Heuer findet die traditionelle Kunstausstellung zum 59. Male in der Glasstadt Zwiesel statt. Der Zwiesler Buntspecht öffnet Blicke auf das Schaffen der Künstlerinnen und Künstler aus Bayern, vor allem aus Niederbayern aber auch aus Österreich. Die Bayerische Waldvereinssektion Zwiesel ist der Veranstalter und es ist schon jahrelang Tradition, dass auch tschechische Künstler aus der grenznahen Region zur Ausstellung begrüßt werden können.
Die Kunstausstellung „Zwiesler Buntspecht“ ist täglich von 11.00 bis 17.00 Uhr in den Räumen der Zwieseler Mittelschule, Böhmergasse 7, zu besichtigen.
Die große Sonderausstellung ist heuer „in memoriam“ dem aus dem bayerischen Wald stammenden Künstler Franz Zanella gewidmet. Er folgte schon früh seinem malerischen Talent und bildete sich immer wieder weiter. Sein Atelier befand sich im Haus am Marktplatz in Schönberg. Sein außergewöhnlicher Erfolg lag in der Vielseitigkeit des Künstlers. Früher malte er Aquarelle, viel Kohle und Öl. Später folgten Pastell- und Acryltechniken in seinen Bildern. Er malte nicht nur mit dem Pinsel, sondern auch mit Finger oder der Hand. Von Blumen und Stillleben bis zu Landschaftsdarstellungen reichte die Bandbreite seiner Themen. Franz Zanellas innere Reife brachte ihn schließlich in die Tiefe des vergehenden Werdens. Der Kosmos findet seinen Weg in Zanellas imaginäre Vorstellungswelten. Sein sensibler Umgang mit der Erotik zeigt den Menschen als kosmisches Wesen. Ausstellungen fanden 2008 im Kapuzinerstadl Deggendorf, 2010 in Passau, 2011 in Hinterschmiding und 2013 im Nationalparkzentrum Lusen statt. Der Kulturpreis des Landkreises Freyung-Grafenau wurde dem Künstler Franz Zanella 2013 verliehen. Natürlich stellte Franz Zanella auch über Jahre hinweg beim Zwiesler Buntspecht aus. Eine weitere Sonderausstellung zeigen selbst gefertigte Glasunikate von Studierenden der Staatlichen Zwieseler Glasfachschule, die im Rahmen des Danner-Preises prämiert wurden.
Egon Thum
Die ausgestellten und prämierten Arbeiten stammen aus dem jährlichen Danner-Schulwettbewerb, der durch die Danner-Stiftung in München finanziell gefördert wird.
Franz Zanella wird am 12.02.1933 im höchstgelegenen Böhmerwald Dorf Buchwald (Bucina) geboren. Dort lebte auch der Maler Brückner, der den Buben Franz beeindruckte. Franz saß oft in dessen Malstube. Zanella sagte: „Unbeschreiblich geheimnisvoll ist das gewesen, wenn der Brückner die Farben gemischt hat auf der Palette. Ganz anders als im wirklichen Leben!“
Nach einem Jahr Gymnasium ging die Idylle mit der zwangsweisen Vertreibung zu Ende. Es folgte ein Neuanfang im Bayer. Wald in Schönberg. Bei Robert Link erhält er Anleitungen im Freihandzeichen. Es folgte eine Fernakademie bei Paul Link in Karlsruhe. Nach dem Besuch einer privaten Kunstschule beginnt Zanella nach diesem Rüstzeug zu malen. Es waren Aquarelle und Pastelle. Frei von akademischen Fesseln und ohne sich an einer „Schule“ zu orientieren, gestaltete er nach eigenen Gesetzlichkeiten. Mit der Stafflei bepackt in die Natur zu gehen, wird damals im traditionell ländlichen Denken noch als etwa Spinnertes begriffen! Am Anfang waren es die Menschen, die Franz Zanella, faszinierten und der er mit großer Ausdruckskraft meist mit zeichnerischen Mittel porträtierte. Seine gemalten Blumenquarelle waren in zarten Farben gehalten. Der Wald, in den er hinein geboren wurde, zieht sich mit tief empfundener Lebendigkeit durch sein ganzes Schaffen. Dörfer und Städte kommen erst später in sein Werk. Seine innere Reife brachte ihn schließlich in die Tiefe des vergehenden Werdens. Der explosiv pulsierende Kosmos findet seinen Weg in Zanellas imaginäre Vorstellungswelten. Dabei verschmelzen Mensch und Universum zu einer Einheit. Die wird auch in seine erotischen Fantasien deutlich. Sein sensibler Umgang mit der Erotik zeigt den Menschen als kosmisches Wesen.
Ausstellungen fanden im Kapuzinerstadl Deggendorf 2008, in Passau 2010, in Hinterschmiding 2011 und im Nationalparkzentrum Lusen 2013, statt. Der Kulturpreis des Landkreises Freyung-Grafenau wurde ihm 2013 verliehen. Natürlich stellte Zanella auch jährlich beim Zwiesler Buntspecht seine Bilder aus. Der Künstler verstarb am 09.02.2018.
Thum Egon
Mehr Informationen zum Zwiesler Buntspecht finden Sie unter www.kunst-in-zwiesel.de und unter www.waldverein-zwiesel.de.