Die imposante Statue des Heiligen Nepomuk, auf dem Stadtplatz, wird flankiert von zwei Heiligen: Dem Hl. Sebastian, dem Beschützer der Kranken und dem Hl. Florian (rechts), dem Schutzpatron der Feuerwehrleute. Das Denkmal wurde 1767 von dem damals in Zwiesel ansässigen Hopfenlieferanten Wolfgang Luckhner (auch Luckner) aus Cham gestiftet. Einer seiner Brüder war der berühmte Seeteufel, Nikolaus Graf von Luckhner, der im Jahre 1722 in Cham in der Oberpfalz geboren wurde. Ihm wurde die spätere französische Nationalhymne „Marseillaise“ gewidmet.
Um die Statue rankt sich eine Geschichte, die eher einem Schildbürgerstreich ähnelt. Um das Monument vor Verwitterung zu schützen, soll das Denkmal 1846 vergoldet worden sein. Nachdem sich die Zwieseler angeblich mit dieser Verschönerung nicht hatten anfreunden können, soll das Gold einige Jahre später, bis auf die heute noch vergoldeten Stellen, wieder entfernt worden sein.
Interessant ist das Chronogramm im Sockel. Wenn man die großgeschriebenen römischen Zahlenzeichen addiert, kann man das Schenkungsjahr errechnen. Leider wurde bei einer früheren Renovierung das Jahr nachträglich unter das Chronogramm geschrieben.
Das Nepomuk Denkmal ist Teil des Zwieseler Skulpturenwegs, der, wie auf dem Gehweg aufgesprühte Fußspuren zeigen, durch ganz Zwiesel führt. Ein Prospekt über diesen Skulpturenweg ist kostenlos in der Touristinfo Zwiesel erhältlich.
Mit der im Jahr 1930 aufgestellten Landwehr Säule - nach Versetzung heute in der Röckkellerstraße Nr. 23 zu finden - erinnert der Veteranen- und Kriegerverein an den legendären Sieg der Zwieseler Bürgerwehr über die zuletzt im Jahr 1809 eingedrungenen Böhmen. Sie wurden auf dem „Landwehrbergl“ vernichtend geschlagen, da die Bürgerwehr seinerzeit von einer Magd aus Rabenstein rechtzeitig über das eindringen der Böhmen informiert worden war.
Der 49. Breitengrad, der Weißwurstäquator, durchquert die Glasstadt Zwiesel. Mit der Errichtung des Weißwurstäquator-Denkmals im Jahr 2013 macht die Stadt Zwiesel als erste Kommune in Bayern den Weißwurstäquator sichtbar. Das Denkmal befindet sich direkt an der B11, am Ortseingang von Zwiesel, wenn Sie aus Richtung Deggendorf-Regen kommen. Der Ideengeber für dieses Denkmal in Zwiesel ist Albert Fritz. Er bietet über die Touristinfo auch kurzweilige Weißwurst Seminare an.
Mehr über Weißwurstäquator
Sehenswertes in der Nähe: Gleich neben dem Weißwurstäquator-Denkmal steht das Naturpark-Informationshaus. Hier erfahren Sie Wissenswertes über die Naturparkregion, über geführte Wanderungen im Naturpark und über das ganzjährig nur mit Sonnenenergie beheizte Naturpark-Informationshaus. www.naturpark-bayer-wald.de
Nur etwa 500 m vom Gasthof und Campingplatz „Tröpplkeller“ in Zwiesel entfernt, treffen Sie an der Straße von Zwiesel, in Richtung Bodenmais, beim Weiler Reisachmühle (seit 1976 Ortsteil der Gemeinde Langdorf), auf ein Hinweisschild: Zum Monte-Denkmal. Das Denkmal hoch über der Marien-Kapelle, die direkt am Straßenrand steht (1899 von Max Tröppl, Zwiesel, erbaut), erinnert an den 20. Dezember 1870, als sich ein riesiger Fesselballon dem Reisachberg näherte. In der Gondel befanden sich unter anderem streng vertrauliche Papiere, Fotos, Kriegspost und Brieftauben. Es war ein während der Belagerung von Paris gestarteter Ballon vom Typ Monte Nr. 46, mit dem Namen General Chancy. Im Schneesturm war der Ballon abgetrieben und bei Zwiesel gelandet. Die Besatzung landete in Rothenburg ob der Tauber. Dort wurde sie gefangen genommen und der Ballon riss sich los und flog führerlos davon. Der imposante Fesselballon – er hatte inklusive Korb eine Ballonhöhe von 37,50 m - wurde in Zwiesel ausgestellt, bevor er zu weiteren Ausstellungsorten wanderte. In Erinnerung an dieses Ereignis wurde im Jahr 1895 auf dem Reisachberg dieses Denkmal gesetzt.
Sehenswertes in der Nähe: Von imponierender Größe ist das Eisenbahnviadukt auf der Strecke Zwiesel-Bodenmais in Reisachmühle. Die Eisenbahnlinie Zwiesel-Bodenmais wurde 1928 fertiggestellt.
Die so genannte „Weikl Säge“ finden Sie am unteren Stadtplatz, am Eingang zur „Hafner-Stadt“. Hier wurden um 1900 noch Töpferwaren (Haferl) hergestellt. Als Christoph Kolumbus im Jahr 1492 Amerika entdeckte, arbeitete an gleicher Stelle, am Kleinen Regen, bereits eine Marktmühle mit Sägewerk. Nach Bränden wurden die Gebäude wieder aufgebaut. Die Säge wurde überwiegend mit Triftholz aus dem Kleinen Regen beliefert. Seit mittlerweile über 150 Jahren ist das Sägewerk im Besitz der Familie Weikl. Bis zu 12 m lange Holzbloche werden auch heute noch über einen Kanal ab dem Kleinen Regen in die Bretter-Säge geschwemmt. An Freitagen, ab 16 Uhr, kann man des Öfteren die in heutiger Zeit fast vergessene Trift in das Sägewerk noch verfolgen.
Sehenswertes in der Nähe: Töpferbrunnen in der Hafnerstadt, geschaffen von Veronika Schagemann; Denkmal St. Gunther an der Brücke über den Kleinen Regen. Das Denkmal steht direkt am markierten Wanderweg vom Dorf Rinchnach bis in den Ort Gutwasser/Dobrá Voda im Böhmerwald (mehrtägige Wanderung; Wandermarkierung: schwarze Rodungshaue auf weißem Grund).
Die Grafen von Degenberg betrieben das ehemalige Bergwerk Rotkot ab 1580. Der Name Rotkot leitet sich von der eisenhaltigen roten Erde ab (rotes Kot). Aus Sulfiderzen wurde Alaun gesotten. Von 1602 bis 1708 ruhte der Bergbau, um dann bis 1725 und von 1737 bis 1755 erneut zu arbeiten. Im Jahr 1756 wurde das Bergwerk Rotkot dem Bergwerk Bodenmais zugeordnet. Damals gewann man die Erze in großen, bis zu Tage ausgehenden Verhauen. Von 1892 bis 1897 – das Bergwerk gehörte mittlerweile dem Markt Zwiesel als Besitznachfolger der Degenberger - fanden erneut Bergleute in Rotkot Beschäftigung. Das letzte Mal wurde das Bergwerk von 1953 bis 1955 geöffnet. Die Gesellschaft zur Auffindung von Bodenschätzen (GAB) untersuchte damals die zwei großen Stollen nochmals bergmännisch auf Uranerze. Ein weiterer Erzabbau wurde jedoch als nicht rentabel bewertet. Reste des einstigen Bergbaus sind entlang des markierten montan-historischen Themenwegs (erweiterter Panoramaweg roter Kreis Nr. 14) in Form von vergitterten Stolleneingängen und Abraumhalden zu finden. Einstieg ist die Theresienthaler Glasmacherkapelle im Rotkot Wald, am alten Böhmweg.
Führungen für angemeldete Gruppen am montan-historischen Themenweg bietet der Zwieseler Geologe und Vorsitzender vom Verein Naturkundlicher Kreis Bayerischer Wald e.V., Fritz Pfaffl, an (Tel. 09922 – 13 90). In der Ferienzeit bietet die Touristinfo Zwiesel im Rotkot-Wald für Kinder die spannende Führung „Berge für Zwerge – Felsen, Höhlen, Abenteuer….“ an.
Auf der „Kiesebene“, Nähe Berg Hennenkobel (früher Hühnerkobel), ragte ein mächtiger Quarzfelsen aus dem Waldboden. Das war der Anlass zum Quarzabbau für die Rabensteiner Glashütten (1421 in Rabenstein erstmals schriftlich erwähnt). Anfangs wurde der Quarz nur im Tagebau gewonnen, nach 1831 arbeitete man auch unter Tage. Der Rosenquarz vom Berg Hennenkobel war besonders begehrt. Während der Abbauzeit zwischen 1765 und 1880 wurden zirka 16 000 Tonnen Quarz abgebaut. Es ist vermutlich der älteste Quarzbruch des Bayerischen Waldes. Nach der Eröffnung der Eisenbahnlinie Plattling-Bayerisch Eisenstein stellte man den Quarzabbau ein. Mit dem Zug konnte jetzt der Quarz billiger in die Region gebracht werden.
Der historische Quarzbruch zeigt sich heute bestens touristisch aufbereitet, bietet gemütliche Sitzgruppen an und ist somit ein beliebter Ausflugsplatz. Die Stollen sind heute Winterquartier für Fledermäuse.
Sehenswertes in der Nähe: Hochmoor Kiesau
Ausgangspunkt für Quarzbruch und Hochmoor: Parkplatz Kaisersteig-Loipe, Rabenstein.
(Winter: Die Kaisersteig-Loipe ist Teil der 99 km langen Bayerwaldloipe, vom Berg Osser, bis ins Dreisesselgebiet.
Gemütliche Einkehrmöglichkeiten finden Sie im Dorf Rabenstein (Ortsteil von Zwiesel)
Text und Foto: Marita Haller