Ochsenbergweg
Die erste Waldkapelle am Ochsenbergweg in Rabenstein wurde 1933 von dem Rabensteiner Holzhauer Wolfgang Frisch gebaut. Wolfgang Frisch, geboren am 6.11.1869, war der Sohn eines Sägemeisters in Ottmannszell (Oberpfalz). Im Volksmund wurde er nur der „Frischen-Gang“ genannt und seine Kapelle hieß somit die „Frischkapelle“. Der idyllische Platz am Waldrand, direkt am Verbindungsweg nach Innenried, zog von Anfang an viele Gäste an.
Nur 30 Jahre später war die Kapelle aus Holz renovierungsbedürftig. Sieben freiwillige Dörfler brachen das marode Kirchlein ab und errichteten es auf Initiative des bekannten Holzbildhauers und Schumachers Josef (Sepp) Schmidt Senior von Rabenstein an gleicher Stelle aus Stein neu. Finanziert wurde sie aus einem Spendenfond, an dem sich auch Feriengäste beteiligten. Die Schreinerei Kasberger in Rabenstein spendete den Altartisch, Sepp Schmidt steuerte die schönen Schnitzfiguren, unter anderem die wertvolle Fatima-Madonna im Kircheninneren bei. Im ansprechenden Zwiebeltürmchen hängt die Glocke aus dem ehemaligen Glashüttentürmchen der Glashütte Theresienthal, das lange Zeit die Glasmacher dort zur Arbeit oder zur Brotzeit gerufen hatte. Als bei einem Umbau der Theresienthaler Glashütte das Türmchen vom Glashüttendach verschwand, gab es auch keine Verwendung mehr für die Glocke. Der ehemalige Angestellte Xaver Zellner soll sie 1963 im Schubkarren von Theresienthal nach Rabenstein transportiert haben. Eingeweiht wurde die Kapelle am 15. August 1963 von dem damaligen Stadtpfarrer Neun.
Text und Foto: Marita Haller