Glasstadt Zwiesel

Messungen belegen: Raser sind die absolute Ausnahme

Erste Ergebnisse der Geschwindigkeitsüberwachung liegen vor

Zwiesel. Die Stadt lässt seit Anfang Mai Geschwindigkeitsmessungen durch den Zweckverband Kommunale Verkehrssicherheit Oberpfalz durchführen. Der Stadtrat sah sich zu diesem Schritt veranlasst, weil sich die Klagen mehrten, dass im Stadtgebiet zu schnell gefahren würde. Brennpunkte sind die Umgriffe von Kindergärten und Schulen, aber auch Wohngebiete und die eigentlich verkehrsberuhigte Altstadt. Bisher hat die Stadt auf solche Klagen mit der Anordnung von Geschwindigkeitsbeschränkungen reagiert. Diese verfehlen jedoch ihre Wirkung, wenn deren Einhaltung nicht überwacht wird.
Der Zweckverband misst seither an drei Tagen im Monat jeweils an zwei Punkten. Nun liegt der Stadt die Abrechnung für das vergangene Quartal vor. Es wurden in diesem Zeitraum bei 16 Messungen insgesamt 12.880 Fahrzeuge kontrolliert, von denen 664 die zulässige Höchstgeschwindigkeit deutlich überschritten. Bei den weitaus meisten davon, nämlich 446, betrug die Überschreitung bis zu 10 km/h. Es gab aber auch zwei „Spitzenreiter“, die zwischen 31 und 40 km/h zu schnell fuhren.
Mit diesen Messungen sollten die Kraftfahrer laut Bürgermeister Franz Xaver Steininger angehalten werden, ihre Geschwindigkeit anzupassen um damit den Verkehr in der Stadt sicherer zu machen. Bei der Auswahl der Messstellen geht deshalb die Stadt von dem Grundsatz aus, alle neuralgischen Punkte zu messen, unabhängig davon, ob das finanziell lukrativ ist oder nicht. Die Kraftfahrer sollten auch nicht lückenlos kontrolliert werden. Ziel der Messungen ist das Bewusstsein bei allen Fahrern, dass sie kontrolliert werden können und dann entsprechend zurückhaltend fahren.
Die Verwarnungs- und Bußgelder, die bei den Kontrollen verhängt werden, fließen zwar in die Stadtkasse, sind aber laut Steininger nicht das ausschlaggebende Kriterium. Deshalb sollten auch künftig Messstellen auf die Gefahrenpunkte im gesamten Stadtgebiet verteilt werden, statt nur dort zu messen, wo die meisten Verstöße geahndet werden könnten. Der Aufwand an Personal- und Sachkosten für die Stadt betrug im abgelaufenen Quartal ca. 14.000 €, während die Einnahmen aus Verwarnungs- und Bußgeldern ca. 9.000 € betrug. Dieses Verhältnis wird sich aber in den künftigen Quartalen etwas ausgleichen, da die Einnahmen der Stadt erst dann gutgeschrieben werden, wenn sie bezahlt sind und deshalb ins zweite Quartal ein „Überhang“ übertragen wurde.                                                                                             

Josef Schreindl