Auch Zwiesel war vertreten bei der Verleihung der Staatsurkunden für die Sieger beim landesweiten Wettbewerb "Unser Friedhof - Ort der Würde, Kultur und Natur", den der Bayerische Landesverband für Gartenbau und Landespflege mit Unterstützung der Kreisfachberater an den Landratsämtern durchgeführt hatte.
Dabei sind in den einzelnen Landkreisen die teilnehmenden Friedhöfe bewertet worden. Dem Zwieseler städtischen Friedhof ist dabei von der Jury der erste Platz zuerkannt worden, seine gepflegte historische Substanz, die Vielfalt an Bestattungsmöglichkeiten und die auflockernden Grünstrukturen, die sich auch als Orte der Begegnung anbieten, sind besonders positiv bewertet worden. Auf den Plätzen zwei und drei folgten die Friedhöfe in Oberried (Gemeinde Drachselsried) und Kollnburg. Am vergangenen Samstag fand im Rahmen der Jahrestagung des Bayerischen Landesverbandes für Gartenbau und Landespflege mit einem großen Festakt die Auszeichnung der jeweiligen Landkreissieger statt. Aus allen Ecken Bayerns waren die Delegationen nach Mittelfranken angereist, Zwiesel war mit erstem Bürgermeister Franz Xaver Steininger, Friedhofsbeauftragtem Karl Stangl und den beiden Vorsitzenden des örtlichen Gartenbauvereins Günther Weinberger und Heinz Maier vertreten.
Diese Großveranstaltung fand in Anwesenheit zahlreicher politischer Prominenz, darunter die für Umweltfragen zuständige Staatsministerin Ulrike Scharf, in dem schmucken mittelfränkischen Dörfchen Triesdorf nahe Ansbach in dem zu einer Festhalle umgestalteten historischen "Alten Reithaus" statt, das zum Gebäudekomplex der einstigen Sommerresidenz der Grafen von Ansbach gehört. Hier ist heute auch eine aus mehreren Fakultäten bestehende landwirtschaftliche Lehranstalt des Bezirks Mittelfranken untergebracht.
In ihrer Festrede stellte die Staatsministerin besonders heraus, dass Friedhöfe sowohl Orte der Trauer als auch der Begegnung sein sollten. Die künftige Friedhofsgestaltung müsse auf Grund des gesellschaftlichen Wandels der sich verändernden Bestattungskultur Rechnung tragen und zu einer gesamtgesellschaftlichen Aufgabe werden. Friedhöfe sollten aber auch als grüne Oasen Lebensräume und Rückzugsorte für die heimische Tier- und Pflanzenwelt sein, hob die Ministerin hervor. Anschließend wurden die Preisträger von Ulrike Scharf einzeln auf die Bühne gebeten und mit einer Staatsurkunde und einem künstlerisch gestalteten Bronzerelief ausgezeichnet.
Von den insgesamt 72 bayerischen Landkreisen hatten sich sechzig an dem Wettbewerb beteiligt. Die prämierten Friedhöfe wurden beim Festakt auch in einer Wort- und Bildpräsentation kurz vorgestellt. Dabei wurde der Zwieseler Friedhof wie folgt gewürdigt:
„Der Zwieseler Friedhof ist eine zentral gelegene, gut erreichbare und gepflegte Anlage von hohem historischem Denkmalwert mit zeitgemäßem Blick in die Zukunft, Besucher finden einen geschichtsträchtigen, ruhigen, würdigen Ort der Besinnung und auch der Kommunikation und Erholung.“
-Karl Stangl-