Glasstadt Zwiesel

AZUBI (verzweifelt) gesucht

Fachkräftemangel im öffentlichen Dienst erreicht die Stadt

Zwiesel. Nägel mit Köpfen machen würden Stadtrat und Bürgermeister nur allzu gerne, wenn es darum geht, die Stadt in ihren verschiedenen Betriebseinrichtungen und Aufgabenstellungen funktionsfähig zu erhalten und zielgerichtet für die Zukunft aufzustellen. Doch das ist mitunter leichter gesagt als getan, denn der allgegenwärtige Fachkräftemangel hat längst auch den öffentlichen Dienst erreicht und sorgt selbst bei der Stadtverwaltung für Probleme, insbesondere was die Ausbildung eigenen Nachwuchses anbelangt.  

„Dabei handele es sich um einen durchaus attraktiven Ausbildungsplatz im öffentlichen Dienst“, wie Betriebsleiter Ulrich Rauch versichert. Im genannten Fall versucht man, im Betriebsbereich Kanal eine Ausbildungsstelle für den Beruf einer Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice zu besetzen. Das dreijährige Ausbildungsverhältnis an der Städtischen Kläranlage Zwiesel beinhaltet neben der Ausbildung vor Ort eine qualifizierte Fachausbildung an der Bayerischen Verwaltungsschule. Gedacht ist die derzeit laufende Stellenausschreibung vorrangig für Schulabgänger mit Qualifizierendem Abschluss der Mittelschule oder Mittlerer Reife.

Das Ergebnis ist bislang jedoch mehr als enttäuschend. „Obwohl man die zu besetzende Stelle, weit über die Veröffentlichung einer normalen Stellenausschreibung hinaus, gerade auch intensiv in den neuen Medien beworben habe“, so Geschäftsleitender Beamter Andreas Hoidn, „kam es bislang zu keiner einzigen Bewerbung“! „Und auch die intensive Bewerbung des Ausbildungsplatzes durch die Bereitstellung von Info-Material, sowohl an der Mittelschule als auch an der Staatlichen Realschule, habe bislang zu keinem Erfolg geführt!“

Die anhaltend gute Konjunktur sorgt also nicht nur für einen nahezu leergefegten Stellenmarkt im Fachkräftebereich, sondern bewirkt erkennbar auch einen ständig zunehmenden Lehrlingsmangel und hiervon ist mittlerweile auch der öffentliche Dienst betroffen.

Sollten innerhalb der Bewerbungsfrist, die bis einschließlich 8. April läuft, keine verwertbaren Bewerbungen eingehen, will man sich bei der Stadt Zwiesel noch einmal mit den genannten Schulen in Verbindung setzten, um den zu besetzenden Ausbildungsplatz erneut gezielt zu bewerben. Interessierte sind natürlich herzlich eingeladen, die angebotene Facharbeiterstelle vor Ort in Augenschein zu nehmen. Ein Besichtigungstermin kann unter Tel.Nr. 9575 gerne vereinbart werden.

„Natürlich“, so versichert Andreas Hoidn vom städtischen Hauptamt, „werde man weiterhin alles versuchen, um den Willen von Stadtrat und Bürgermeister, eigenen Nachwuchs auszubilden, letztendlich doch noch erfolgreich umzusetzen“. Ob es im gegebenen Fall klappt, bleibt abzuwarten, die Hoffnung aber stirbt bekanntlich zuletzt.