Zwiesel. Erfolgsmeldung aus der Stadt Zwiesel: Aufgrund einer hohen Geldspritze konnte für den Bauhof ein modernes, neues Loipenpflegegerät angeschafft werden. Insgesamt 70 Prozent staatliche Fördermittel konnte Bürgermeister Franz Xaver Steininger in die Glasstadt holen. Somit hat sich der Eigenanteil Zwiesels von 130.000 Euro Gesamtkosten auf 40.000 Euro reduziert. Für den Zwieseler Rathauschef hat diese Maßnahme Vorbildcharakter, die in Zukunft viele Nachahmer finden sollte.
Im aktuellen Fall wurde das alte Loipenpflegegerät aus dem Jahr 1997, das bereits 4.900 Betriebsstunden auf den Ketten hat, gegen ein neues ausgetauscht. Das neue Gerät, ein PistenBulli 100SCR der Firma Kässbohrer, hat einen Neuwert von ca. 130.000 Euro. Ungefähr 90.000 Euro Zuweisung hat die Stadt Zwiesel aus dem Fördertopf des bayerischen Wirtschaftsministeriums für „Maßnahmen zur Förderung des Tourismus einschließlich Saisonverlängerung“ erhalten. Damit ist das Gerät mit stolzen 70 Prozent gefördert worden, so dass sich der Eigenanteil auf ca. 40.000 Euro reduziert hat. Bauhofleiter Christian Erl und Loipenfahrer Thomas Lindl erläutern die Vorteile des neuen PistenBullis. So ist die Geschwindigkeit der 204 PS (150 kW) starken Maschine stufenlos regulierbar und aufgrund der reduzierten Geräuschentwicklung ist auch der stundenlange Arbeitseinsatz angenehm machbar. Der 100SCR hat einen 125 Liter-Zusatztank, so dass Langstrecken ohne Zwischenbetankung gefahren werden können. Vorne ist er mit einem Zwölf-Wege-Räumschild ausgestattet, hinten zusätzlich mit einem zweifach Loipenspurgerät, das Spuren für klassische Langläufer aber auch für Skater möglich macht. Darüber hinaus kann der PistenBulli für kleinere Skipisten, Winterwanderwege, Schlepplift- und Schlittenspuren eingesetzt werden.
Auch auf die Umweltverträglichkeit wurde geachtet: So produziert der Mercedes-Benz-Motor 90 Prozent weniger Emissionen als vergleichbare Fahrzeuge. Die Reduzierung der Stickstoffemission und des Feinstaubs erfolgt in einem nachgeschalteten SCR-Katalysator und erfüllt damit die strenge EU-Abgasnorm Tier 4i.
Für Steininger muss diese Maßnahme Vorbildcharakter für die Zukunft haben. „Die Fördergebietskulisse ist für unsere Region noch gut. Grundsätzlich sollte bei allen Anschaffungen und Projekten nach Fördermöglichkeiten Ausschau gehalten werden“.
Hintergrund: Die Richtlinien zur Förderung von öffentlichen touristischen Infrastruktureinrichtungen sollen der Attraktivitätssteigerung und Qualitätsverbesserung der Tourismusinfrastruktur in den Fördergebieten dienen, ihren Erholungswert erhöhen und damit ihre Wirtschaftskraft steigern. Dazu zählen Basiseinrichtungen der touristischen Infrastruktur, die von unmittelbarer Bedeutung für die Leistungsfähigkeit und wirtschaftliche Entwicklung von Tourismusgebieten sind und dem Tourismus vor Ort dienen. Dazu gehören unter anderem Kurparks, Wanderwege, Erschließungsmaßnahmen und touristische Informationszentren aber auch beispielsweise der Umbau und die Modernisierung von Häusern des Gastes.
Der Freistaat Bayern möchte mit diesen Maßnahmen wie diesen den ländlichen Raum stärken und durch attraktive Rahmenbedingungen Investitionen und Innovationen ankurbeln und so letztlich Arbeitsplätze schaffen. Neben dem Ausbau der touristischen Infrastruktur, für die zuletzt jährlich 41 Millionen Euro ausgegeben wurden, fördert das Bayerische Wirtschaftsministerium schwerpunktmäßig die regionale Wirtschaft. „Daher“, so Steininger, „sollten nicht nur innerhalb der Stadt Zwiesel, sondern auch bei Wirtschaftsbetrieben, die Fördermöglichkeiten akribisch abgeklopft werden.“ Zumal die Stadt Zwiesel im Zeitraum der Jahre 2014 bis 2020 im besten Fördergebiet (C) liege. „Jeder sinnvolle Förder-Euro ist für die gesamte Region Gold wert“, so Steininger.
Franz Xaver Steininger
Erster Bürgermeister (parteilos)
Dipl.-Bauingenieur (FH)