Glasstadt Zwiesel

Besuch der Zwieseler in der Partnerstadt Brake

Das internationale Festival der weltgrößten Windjammer und Segelschiffe, die nur alle fünf Jahre stattfindende große Sail in Bremerhaven, war das Topereignis der diesjährigen Fahrt in Zwiesels Partnerstadt Brake. Eine Stadtführung und ein gemeinsamer Abschlussabend der beiden Freundeskreise rundeten das fünftägige Programm ab.

Das Stelldichein der internationalen Flotte von Yachten und traditionellen Segelschiffen, die Sail 2015 in Bremerhaven, ließen sich die Teilnehmer der diesjährigen Fahrt in Zwiesels Partnerstadt Brake, natürlich nicht entgehen. Bereits am ersten Tag der Sail 2015 starteten die Zwieseler nach Bremerhaven um die Eröffnungsparade der weltgrößten Windjammer und Segelschiffe zu erleben. Annähernd fünfzig Windjammer aus aller Welt zogen mit gesetzten Segeln von der Nordsee kommend an den Zuschauern vorbeii und gingen im Hafen und der Außenkaie von Bremerhaven vor Anker. Gebannt verfolgten die Bayerwäldler mit tausenden weiteren Gästen das Geschehen. Beim Anblick der prächtigen Großsegler wurde so manchem Betrachter erst bewusst, welche Schönheit und stolze Anmut Schiffe haben können und welchen Glanz die Seefahrt einst haben musste.

Bereits bei der Ankunft in Brake stand der erste offizielle Punkt auf dem Programm. Die Gäste wurden vom 1. Bürgermeister der Seehafenstadt Brake, Michael Kurz, dem Vorsitzenden des in Brake bestehenden Freundeskreises Zwiesel, Uwe Seyberth, und zahlreichen Freundeskreismitgliedern im Zwieseler Winkel an der Binnenhafenschleuse begrüßt. Die Grüße der Stadt Zwiesel überbrachten 3. Bürgermeister Alfred Zellner und die Vorsitzende des Freundeskreises Brake, Michaela Selbitschka. Mit einem eigens der Partnerstadt Brake gewidmeten Lied aus der Feder von Ewald Neppl stimmte der von ihm geleitete Chor alle Anwesenden auf die mittlerweile seit Jahren bestehende Partnerschaft der beiden Städte ein.

Wissenswertes über die Seehafenstadt Brake, ihre Geschichte und Entstehung erfuhren die Zwieseler Reiseteilnehmer bei einer Stadtführung durch Gästeführer Wilfried Sakob. Er berichtete, dass Brake immer wieder mit Sturmfluten zu kämpfen hatte und der Name Brake eben von einer Sturmflut, die ins Land schwappte und eine große nicht wieder eingedämmte Einbruchstelle im Deich riss, herrühre. Von Brake aus wurde, wie die Zwieseler erfuhren, früher auch Walfang betrieben. Brake war ehemals auch Freihafen und namhafter Auswandererhafen, von dem aus über vierzigtausend Deutsche Bürger nach Amerika auswanderten. Das älteste noch stehende Haus in Brake ist das 1731 errichtete Fischerhaus, ein Fachwerkbau, in dem heute Hochzeiten vollzogen werden. Stattliche Bürgerhäuser zeugen von einer einst reichen Stadt.

Ausgiebig gepflegt wurden die mittlerweile freundschaftlichen Beziehungen bei einem gemeinsamen Grillabend beider Freundeskreise auf der von den Brakern erstellten Asphaltstockbahn. Bürgermeister Michael Kurz ließ es sich nicht nehmen, bei der Feierrunde vorbeizuschauen und gab seiner Freude darüber Ausdruck, dass die seit Jahren bestehende Städtepartnerschaft zwischen Zwiesel und Brake, nicht zuletzt dank der beiden Freundeskreise, tatsächlich auch gelebt wird. Gerade die jährlichen gegenseitigen Besuche bereichern die Partnerschaft immer wieder aufs Neue. Für die Zukunft wünschte er sich, dass er nächstes Jahr im Rahmen eines Jugendaustausches eine Jugendgruppe aus Zwiesel in Brake begrüßen könne. Hierzu sagte er die Unterstützung der Stadt Brake zu. Dem Gedanken der Städtepartnerschaft zuträglich wäre nach Kurz‘ Meinung auch der Austausch von Teilen der Verwaltung, um die verschiedenen Verwaltungspraktiken der jeweiligen Partnerstadt kennen zu lernen und davon gegenseitig zu profitieren.